Das zweite Kapitel könnt ihr ab sofort hier lesen.
Mittwoch, 2. Juni 2010
Kapitel 2: "My Name is Luka" ist online
Das zweite Kapitel könnt ihr ab sofort hier lesen.
Mittwoch, 26. Mai 2010
Kapitel 1 ist online
Freitag, 9. April 2010
Es hat begonnen....
Für all jene, die es mit subtilen Andeutungen nicht so haben: Das ARG hat angefangen ;-)
Dienstag, 6. April 2010
Kapitel 3 ist fertig
Mittwoch, 24. März 2010
Zweiter Sneak Peek
Jakob öffnete die Augen und bereute es im nächsten Augenblick schon wieder, denn wie ein Messerstich direkt in den Kopf bahnte sich die Realität ihren Weg in sein Bewusstsein. Als er die weiße Zimmerdecke ansah, die an vielen Stellen schon dunkle Flecken aufwies und über dem Hochbett, in dem Thomas noch laut schnarchend schlief, mit schwarzem Edding vollgekritzelt worden war, wurde Jakob schmerzlich bewusst, dass er nicht zuhause war.
Das ging nun seit Tagen schon so und die Stunden des Schlafes waren ihm dieser Tage die liebsten, da ihm der Schlaf die Möglichkeit gab, die Realität zu verdrängen und sich in andere Welten zu flüchten. Doch sobald er morgens erwachte, schossen Angst und Verzweiflung durch jede Faser seines Körpers und er wünschte sich nur noch, wieder einschlafen zu können, was ihm jedoch nicht gelang, denn schon im nächsten Augenblick hörte er die Tür aufgehen, jemand betätigte den Lichtschalter und es wurde hell.
„Guten Morgen! Aufstehen! In 30 Minuten ist Morgenrunde!“, lallte Andreas lautstark, aber nicht sehr überzeugend ins Zimmer. Jakob wandte seinen Kopf zur Tür und konnte gerade noch sehen, wie Andreas in seinem blauen Schlafanzug wieder auf den Gang zurückschlurfte und die Tür so laut zuknallte, dass er sich jegliche weitere Weckbemühungen sparen konnte.
Jakob sah zum Hochbett hinüber. Das Bett selbst wurde von einem zimmerhohen Kleiderschrank verdeckt, weshalb Thomas’ daraus hervorguckende Beine, die fast waagerecht in der Luft hingen, Jakob das erste Mal seit Tagen zu so etwas ähnlichem wie einem Schmunzeln veranlassen konnten. In der hintersten Ecke des Zimmers regte sich etwas und hinter dem Schrank tauchte bald darauf Bens verschlafenes Gesicht auf. Abrupt blieb Ben vor den in der Luft hängenden Beinen stehen, legte einen Moment den Kopf schräg und zog dann kurz an Thomas’ linkem Bein. Keine Reaktion.
„Was würde ich darum geben, wenn ich deinen Schlaf hätte?“, sagte Ben zu dem Bein. „Die Welt könnte untergehen und du würdest es nicht mitbekommen!“
„Sie haben ihm letzte Nacht wieder Truxal gegeben“, sagte Jakob und setzte sich aufrecht auf die Bettkante. „Man könnte ihn fast darum beneiden.“
„Streich das ‚Fast’ und den Konjunktiv“, erwiderte Ben. „So high wirst du auf legalem Wege ohne Rezept nie.“
Jakob zog mit den Zehen seine Hausschuhe zu sich heran und schlüpfte hinein. Es fiel ihm schwer aufzustehen, als hingen viele, kleine Angstdämonen an seinen Kleidern und würden ihn mit aller Macht zurück ins Bett zerren wollen. Er rang sie nieder und stand kurz darauf Ben gegenüber, der mittlerweile damit beschäftigt war, ein Handtuch an Thomas’ großem Zeh aufzuhängen.
„Wir sollten ihn wecken“, meinte Jakob. „Wenn er wieder zu spät zur Morgenrunde erscheint, ist wieder den ganzen Tag dicke Luft.“
„Die ist doch so oder so“, erwiderte Ben gelassen und bestaunte stolz seinen improvisierten, menschlichen Handtuchhalter. „Du kannst ja versuchen, ihn wach zu bekommen. Ich muss jetzt erst mal wo hin. Darf ich?“
Ben quetschte sich an Jakob vorbei und fuhr sich mit der Hand durch die zerzausten roten Haare. Jakob sah seinem hageren Zimmergenossen einen Moment lang hinterher und widmete sich dann wieder der Frage, wie er Thomas wecken sollte. Irgendwie war es aber auch verlockend, auszuprobieren, wie weit er es mit Thomas treiben konnte, ehe dieser aufwachen würde. Er packte Thomas Beine bei den Fersen und zog ihn bis zur Hüfte aus dem Bett. Zu seiner großen Überraschung schlief Thomas noch immer.
„Eye!“, brüllte er Thomas an. „Aufwachen! Herr Gott, jetzt wach schon auf!“
„Ich bin voll auf Droge“, murmelte jener in sein Kissen.
„Jetzt steh schon auf“, zischte Jakob und ging am Hochbett vorbei zum Waschbecken. Der Griff zur Zahnbürste, die in einem neongelben Plastikbecher auf der Ablage stand, fiel ihm ebenso schwer wie das Aufstehen. Alles, was er tat oder tun musste, kam ihm wie eine völlig sinnlose Plackerei vor. Wozu jetzt Zähneputzen, wenn man es heute Abend schon wieder machen musste? Jeder Handgriff, jeder Schritt schien ihm sinnlos. Er lebte nicht, er vegetierte dahin. Er existierte zwar irgendwie, aber das taten Kieselsteine auch. Kieselsteine hatten ihm gegenüber nur einen entscheidenden Vorteil: Sie wussten nichts von ihrer Existenz... wie auch, schließlich waren es ja Kieselsteine.
„Wieso hab ich ein Handtuch am Fuß?“, fragte Thomas und gähnte künstlich.
„Wir hatten keinen freien Haken und Langeweile“, erklärte Ben, der gerade ins Zimmer zurückkam und schon sein Schlafanzugoberteil im Gehen auszog. Dabei kamen eine Kette mit einem schweren schlüsselähnlichen Anhänger, die Ben meist unter dem T-Shirt trug, und einige Narben, lange Striemen, die sich teilweise über den halben Rücken erstreckten zum Vorschein. Jakob hatte Ben am ersten Abend drauf ansprechen wollen, doch Thomas hatte ihm durch vehementes Kopfschütteln signalisiert, es besser zu unterlassen. Eigentlich brauchte er auch gar nicht danach fragen, denn er konnte Eins und Eins zusammenzählen. Niemand war ohne Grund auf der Insel. Jeder von ihnen hatte ein Problem und so wie Bens Stimmungen schwankten, war sein Krankheitsbild nicht schwer zu erraten: Bipolare Depressionen – zumindest nannten es die Ärzte wohl so. Außerdem hatte Ben am Dienstag keinen Besuch bekommen und laut Thomas war das die Regel. Keiner der anderen Patienten hatte Bens Vater oder Mutter bislang zu Gesicht bekommen. Jakob vermutete daher, dass sie ihn im wahrsten Sinne des Wortes in die Klinik geprügelt hatten. Doch anders als die anderen Mitpatienten war Ben sehr verschwiegen, wenn es um seine Person ging. Er überspielte sein Leiden durch Zynismus und Albernheiten. Dieser „Galgenhumor“, der auch Jakob bisweilen zu eigen war, hielt sie dieser Tage am Leben. Ohne Selbstironie, besagten Galgenhumor und auch einander hätten sie vermutlich den Verstand verloren, dachte Jakob und musste über seine eigenen Gedankengänge lachen, denn: Wären sie überhaupt hier, hätten sie ihren Verstand nicht schon längst verloren?
Wo aber war dieses Hier? Jakob hätte es nur mit Mühe und Not auf einer Landkarte finden können, doch letztlich war die geographische Lage der Klinik nahezu irrelevant. Für Jakob, Ben, Thomas und die anderen Patienten endete die Welt an den drei verschlossenen Türen zu Flur, Nachbarstation und der Brücke zum Altbau. Es war eine kleine Welt und obendrein keine sehr schöne. Dieser Ort war wie ein Gefängnis. Welches Verbrechens hatten sich die Menschen hier schuldig gemacht, dass sie dieses Schicksal verdienten? Sie hatten niemandem geschadet. Eigentlich lag ihr einziges Verbrechen darin, dass sie nicht so waren, wie die Gesellschaft es von ihnen erwartete. Sie alle waren krank, doch war ihre Krankheit nicht sichtbar wie ein gebrochenes Bein oder Windpocken. Offiziell wurden ihre Erkrankungen zwar anerkannt und auch irgendwie toleriert, aber dennoch von den meisten als störend, eingebildet und nicht ernstzunehmend eingestuft. Die meisten Menschen begreifen nicht, welche Macht das eigene Gehirn über einen Menschen haben kann, wie leicht eine Fehlschaltung im Kopf einen jeglicher Kontrolle über das eigene Handeln und Fühlen berauben kann. Jakob und seine „Mitinsassen“ – wie Ben es nannte – waren nicht verrückt, sie hatten nur einen leichten psychischen Knacks. Verrückte sind sich ihrer Krankheit nämlich nicht bewusst, sie merken nicht wie ihnen die Normalität entgleitet und sie die Kontrolle über sich selbst verlieren. Jakob war schon lange nicht mehr in der Lage seine Emotionen und Körpersignale rational nachzuvollziehen, obgleich er es stetig versuchte – meist ohne Erfolg.
Er sah im Spiegel, wie Thomas hinter ihm nun doch träge aus dem Hochbett kletterte und in Richtung Tür watschelte. Thomas war etwas jünger als Ben und um einiges jünger als Jakob selbst – vierzehn, vielleicht sogar erst dreizehn Jahre alt. Jakob kümmerte das genaue Alter auch herzlich wenig. Obwohl Thomas noch verhältnismäßig jung war, ging er Jakob bis zur Schulter. Er war leicht übergewichtig, hatte kurze schwarze Haare und grinste gelegentlich einigermaßen grenzdebil. Jakobs Blick wanderte wieder nach vorne zu seinem eigenen bleichen Spiegelbild, die blauen Augen und die Nase blutunterlaufen und rot – beides wund vom Weinen. Seine Lippen waren ebenfalls kaputt und trocken. Die Zahnpasta klebte auf ihnen wie Gips. Die braunen Haare waren ungewaschen und klebten in fettigen Strähnen zusammen. Er musste heute duschen, auch wenn er nicht wollte.
Jakob spuckte die Zahnpasta ins Waschbecken und putzte sich den Mund an seinem Handtuch ab. Ben stand schon wartend hinter ihm, lehnte am Pfosten des Hochbetts und sah durchs Fenster nach draußen.
„‚Du wirst dir dein Brot mit Schweiß verdienen müssen, bis du stirbst’“, sagte Ben mit einem gedankenverlorenen Blick nach draußen.
„Bitte, was?“, erkundigte sich Jakob.
„Genesis Kapitel 3, Vers 19“, erwiderte Ben.
„Du glaubst doch wohl nicht an den Blödsinn?“, fragte Jakob erstaunt.
„Was?“, stieß Ben lächelnd aus. „Nein, um Gottes Willen. Ich glaub, je mehr man sich mit derlei Dingen auseinandersetzt, umso schneller fällt man vom Glauben ab. Ich dachte nur gerade: Er muss uns schon sehr hassen... sofern er existiert.“
„Wer hasst uns?“, rief Thomas, der gerade ins Zimmer zurückgekommen war.
„Gott“, erklärte Jakob.
„Entweder das oder wir sind ihm egal“, ergänzte Ben und griff nach seiner Zahnbürste. „Ich meine: guckt uns an. Das Leben ist eine einzige Quälerei und jeden Tag kommt man sich vor wie Sisyphos.“
„Wer zur Hölle ist Sissifuß?“, fragte Thomas und kroch derweil auf der Suche nach sauberen Socken in den Schrank unter dem Hochbett.
„Sisyphos“, korrigierte Jakob ihn, während auch er begann, sich anzuziehen. „Das war irgend so ein Typ, der immer Steine schleppen musste.“
„Er trug einen Felsbrocken einen Berg hinauf und sobald er am Gipfel ankam, rollte der Stein auf der anderen Seite wieder runter oder entglitt ihm und er musste von vorne beginnen“, erklärte Ben. „Diese Strafe hatten ihm die Götter auferlegt, weil er einige von ihnen ausgetrickst und verpetzt hatte.“
„Und warum weiß man so was?“, fragte Thomas. „Bringt einem das irgendetwas, du alter Klugscheißer?“
„Mich interessiert so etwas eben“, erwiderte Ben.
„Tja, wir leben zwar alle unter dem selben Himmel und haben dennoch nicht alle den gleichen Horizont“, schloss Jakob und ging auf den Flur, wo ihm gerade Herr Schindler über den Weg lief. Walter Schindler war einer der Pfleger der Station. Er war über zwei Meter groß und dürr wie ein Zahnstocher, weshalb er Jakob immer ein wenig an einen Außerirdischen erinnerte.
„Morgen“, sagte Schindler trocken und drehte sich noch mal um, um zu kontrollieren, ob die Tür zur Station auch wirklich abgeschlossen war. Es hatte nichts unfreundliches, wie er das so sagte, aber es wirkte trotzdem mehr wie eine leidige Pflicht, eine profane Floskel, die er zwar nett meinte, aber dennoch für überflüssig zu halten schien.
„Moin“, erwiderte Jakob missmutig. Am anderen Ende des Flures, im Betreuerzimmer, klingelte das Telefon. Es klingelte ein weiteres Mal und Schindler setzte schon dazu an, hinzurennen, als das Klingeln abrupt erstarb. Schindler zuckte mit den Schultern und ging dann gemäßigten Schrittes dennoch in Richtung Betreuerzimmer. Die Tür rechts, schräg gegenüber der zum Zimmer, das Jakob, Thomas und Ben bewohnten, ging auf und Tabea trat auf den Flur. Ihre schulterlangen, braunen Haare waren nass und sie hielt ein Handtuch in der Hand.
„Warst du jetzt schon duschen?“, fragte Jakob irritiert.
„Ja“, entgegnete sie schnippisch. „Auch wenn ich nicht weiß, was dich das anginge.“ Darauf wandte sie sich wieder nach rechts und entschwand in ihr Zimmer. Jakob sah ihr kurz hinterher.
„Hörst du das auch?“
Jakob zuckte zusammen. Er hatte nicht bemerkt, dass Ben hinter ihm stand.
„Was höre ich auch?“, fragte er nach.
Am anderen Ende des Flures eilten Schindler und eine junge Krankenschwester, die Jakob noch nicht kannte, aus dem Betreuerzimmer und rannten dann den Flur runter in den Gemeinschaftsraum, der etwa in der Mitte der Station auf der linken Seite lag – wie das Zimmer von Jakob, Ben und Thomas oder Tabeas Zimmer.
„Mach mal den... oh, du hast ihn schon an“, hörte man die Schwester sagen. „Mach mal lauter.“
„Wir dürfen doch nur mittwochs und am Wochenende fernsehen“, stellte Jakob irritiert fest, als er nun die lauter werdenden Geräusche des Fernsehers im Gemeinschaftsraum hörte. „Meintest du das?“
„Ja“, sagte Ben und lief in den Gemeinschaftsraum.
Jakob folgte ihm. Der Gemeinschaftsraum bestand aus vier Bereichen: einer Küchenzeile – vorne rechts, einem Ess- und gelegentlich auch Basteltisch hinter dem Kochbereich, einer nicht sehr gemütlichen „Entspannungszone“ – hinten links in der Ecke und strikt vom Rest getrennt und zu guter Letzt war direkt links neben der Tür eine Art kleines Wohnzimmer, wo immer die Stationsgruppen stattfanden und wo auch ein Fernseher stand. Dieser war um diese Tageszeit nie an – außer heute. Auf einem kleinen Sessel saß die Krankenschwester. Sie hatte ihr Kinn auf ihre rechte Hand gestützt und saß so vornüber gebeugt da und kaute nervös an ihren violetten Fingernägeln oder strich sich mit der freien Hand nervös durch die blonden Haare. Hinter ihr, auf den Sessel gestützt und gebannt auf die Mattscheibe starrend, stand Schindler. Ben hielt sich dicht bei der Tür auf und tauschte kurz einen Blick mit Dr. Bonelli, dem Stationsarzt, aus, der mit vor der Brust verschränkten Armen mitten im Raum stand und die Fernbedienung fest umklammert hielt.
Auch Thomas trat nun hinter Jakob in den Gemeinschaftsraum und sah irritiert zum Fernseher.
„Cool“, stieß er aus. „Ist das ‚The Day After’ oder ‚Der Anschlag’ oder so...?“
„Das sind die Nachrichten“, erklärte Ben nüchtern. „Leider!“
Ja, es waren die Nachrichten, eine Sondersendung. Jakob konnte dennoch nicht glauben, was er da sah. Immer wieder wurden Aufnahmen von einer Atombombenexplosion gezeigt. Die riesige Pilzwolke nahm fast den kompletten Bildschirm ein und darunter verkündete ein Nachrichtenticker: „Atombombenanschlag auf Akkon – heute morgen wurde in der israelischen Stadt Akkon ein Terroranschlag mit einer Atombombe verübt. Bisher hat sich keine Organisation zu dem Terrorakt bekannt. US-Präsident Clemens wird in Kürze eine Rede an die Weltöffentlichkeit halten.“
Diskussion im Forum
Samstag, 20. März 2010
Das Forum ist da
Außerdem möchte ich kurz noch erwähnen, dass Kapitel 2 heute morgen fertig geworden ist.
Also wir sehen uns im Forum.
Sonntag, 14. März 2010
Neues von der Front
Um so etwas in Zukunft zu vermeiden, werden wir die Texte alle nochmal sorgfältig Korrekturlesen lassen, ehe ich sie hochlade. Und auch wenn es vielleicht manchmal anders rüberkommt, bin ich für sachliche Kritik durchaus dankbar... aber ihr wisst ja wie Künstler so sind: furchtbar egozentrisch, launisch und manchmal können sie nicht so recht zwischen Kritik an ihrem Baby und sich selbst unterscheiden. Bin auch nur ein Mensch... zumindest glaub ich das.
Was vermeintliche sprachliche oder inhaltliche Unstimmigkeiten angeht, könnt ihr davon ausgehen, dass ich mir dabei meist was denke. Manchmal tüftle ich eine Viertelstunde an nur einem Satz, bis er genau so ist, wie ich ihn haben will.
Jetzt aber zu den Neuigkeiten: Die Verlagssuche läuft bislang überraschend positiv. Ich bin schon im Gespräch mit einem recht jungen und kleinen Verlag und hoffe mal ganz doll, dass das klappt. Zumindest wurden die ersten Testseiten positiv aufgenommen und ich soll die ersten 50 Seiten, sobald diese fertig sind, zuschicken.
Derweil schreibe ich fleißig weiter. Kapitel 2 ist fast fertig und bislang gefällt es mir besser als ich erwartet hatte. Es ist düsterer als ursprünglich geplant und zeichnet ein sehr gutes Bild von Ben und Luka. Allerdings freu ich mich im Moment vor allem auf die Arbeit an Kapitel 3 und 4, denn die zwei werden richtungsweisend sein und viel von den Hintergründen einiger Charaktere offenbaren. Das wird schwer werden, aber ich hoffe mal, dass ich es schaffe meine Vorstellungen gut umzusetzen.
Aber auch die anderen Teammitglieder sind aktiv. So wird uns ab April neben diesem Blog ein sehr schickes Forum zur Verfügung stehen, das wir vor allem Furya verdanken, der da schon sehr viel Zeit und Mühe reininvestiert hat. Im Moment nutzen wir es schon zur Planung, doch der öffentliche Bereich soll euch zur Kommunikation und Diskussion dienen.
Außerdem laufen die Arbeiten für das erste ARG auf Hochtouren und ich finde es sehr vielversprechend, was meine Mitstreiter da im Moment so erarbeiten.
Dienstag, 9. März 2010
Das Team stellt sich vor - Teil 1
Anubis2705:
Im Pass steht (hab grade nochmal nachgeguckt) Tim Florian Feldmann, obgleich ich den Florian seit Jahren loswerden will. Ich bin am 27.Mai 1987 geboren, noch immer Single ;-) und wohne in der "Blume im Revier", also in Bochum. Da ich es ja schon an anderer Stelle erwähnt habe, wäre es albern zu verschweigen, dass ich seit Jahren mit einer Angststörung kämpfe und die damit verbundenen Erfahrungen durchaus in "Omega" einfließen. Abgesehen von der Unterhaltung des Publikums ist es mir also auch ein Anliegen durch möglichst authentische Schilderungen das Verständnis für psychische Erkrankungen zu vergrößern. Der Roman im Kern der Welt von "Omega" stammt also meiner Feder oder sollte ich lieber sagen Tastatur ;-)? Dooch an der Entwicklung der Story und anderen Elementen des Projekts arbeiten noch fünf andere kreative Köpfe mit. Aber ich bin halt der Initiator und Leiter. Was gibt es sonst noch zu sagen? Klar, das übliche, also die Bildung: Trotz meiner gesundheitlichen Probleme hab ich es vor knapp drei Jahren geschafft, mein Abi zu machen und derzeit bemühe ich mich im Rahmen eines Fernstudiums meine Fähigkeiten als Autor noch zu verbessern. Die meisten kennen mich aber wohl schon aus dem Lostpedia-Blog, von meinem eigenen Lost-Marathon oder gar noch vom Fantasy-Council (das waren noch Zeiten^^), wo bis heute meine beiden ersten Bücher zum Download stehen.
Horad:
Hallo,
Ich bin Horad, bin 17 Jahre alt und gehe noch zur Schule. Vielleicht kennen mich einige Xbox 360 Spieler aus einem Amerikanischem Forum in dem ich bis vor ca einem halben Jahr unter dem Nicknamen goingCryzor aktiv war. Vor längerer Zeit war ich in diversen Browsergames aktiv, von denen ich jetzt nur noch "The West" aktiv Spiele. Dann hab ich von Beginn an "Der Herr der Ringe Online" gespielt, habe damit angefangen da ich ein Tolkien Fan bin und spiele dort auch unter dem Namen Horad. Ich kam erstmal durch Danny2009 von tv4user auf den Lost-Marathon Blog von Anubis und habe dann dort ein wenig mit ihm über dies und das Diskutiert. Als ich von seinem neuem Projekt hörte fragte ich ihn, nach einer kleinen Analyse seines Promo-Bildes, ob ich bei dem Projekt helfen könnte da mich das Thema Interessiert. Und jetzt helfe ich so gut es geht beim Entwickeln mit und versuche ein paar Ideen einzubringen.
Furya:
Hallöchen!
Ich bin bekannt unter dem Nickname Furya, den ich nun mittlerweile seit einigen Jahren nutze und immer darunter unterwegs bin. Manchmal nutze ich die Abwandlung Furya1204. Ich bin momentan 21 Jahre jung und Dipl.-Ing. (BA) für Informationstechnik. Ich bin schon seit einiger Zeit in Anubis' Blog sowie im Lostpediaforum und -blog unterwegs. Außerdem bin ich zur Zeit bei dem Browsergame Shakes&Fidget aktiv in einer Gilde sowie im offiziellem Forum. Man kennt mich vielleicht auch aus meiner Guild Wars Zeit, das ich vor einigen Jahren häufig gespielt habe. Außerdem habe ich schon erste schreiberische und kreative Erfahrung in einem auf Rollenspiel ausgelegten Browsergame Namens Torlatien gesammelt. Mein Charakter war damals ziemlich detailiert ausgearbeitet und hatte noch einiges an Geschichten vor sich, als das Game auseinander brach und schließlich geschlossen wurde. Zu diesem Projekt bin ich vor allem durch Anubis' Lost-Marathon gekommen, wo er und ich einige Diskussionen geführt haben. Nun versuche ich, mich hier einzubringen und vielleicht eines Tages ein paar von meinen Ideen in einem gedruckten Werk bestaunen zu können.
Samstag, 6. März 2010
Erster Sneak Peek zu Kapitel 1
Da wir im Moment schneller vorankommen als erwartet, ich aber mit der Lost-Review aus gesundheitlichen Gründen in Verzug bin, dachte ich, warum nicht schonmal ein aller erster Ausblick auf "Omega". Es folgt nun also der erste und absolut exklusive Sneak Peek auf das erste Kapitel von "Omega" mit dem Titel "The Times They Are A-Changin'"
Schindler setzte sich als letzter und meinte: „Na, dann können wir ja endlich anfangen.“
„Nur so fürs Protokoll“, meinte Andreas. „Mariana und Angie waren die letzten und die sitzen hier auch schon seit fünf Minuten.“
Mariana und Angela bewohnten das Zimmer direkt neben dem Betreuerzimmer und hatten sich so gut angefreundet, dass man sie fast nur noch im Doppelpack antraf. Angie war 14, Mariana ein Jahr älter. Angie hatte lange, glatte, braune Haare mit schon fast rausgewachsenen blonden Strähnchen. Sie war recht mager und trug – wie so oft – auch heute morgen ein grünes T-Shirt und Jeans. Mariana hatte schulterlanges blondes Haar und große braune Augen. Sie trug immer weite Pullover oder eine dünne Jacke. Heute morgen hatte sie einen blauen Kapuzenpulli und eine dunkle Jeans an. Sie bekam gar nicht mit, was Andreas sagte, sondern starrte gelangweilt auf ein Plakat an der Wand, das von irgendeiner Gruppe stammte und Verhaltensmaßregeln auflistete – wie: „Nätter Umgang mit einander, dass heist keine Beleidigungen oder Schimfwörter“ oder „Wen der Zimmerparthner schlafen will verhelt man sich ruich“ Auf Orthographie und Zeichensetzung wurde hier von den wenigsten wert gelegt.
„Was willst du mir damit sagen, Andreas?“, fragte Schindler.
„Vermutlich, dass es kein gutes Benehmen ist, eine Gruppe einzuberufen, zu verschwinden und erst zehn Minuten später wieder aufzutauchen“, antwortete Ben, der gelangweilt in einem der Sessel hockte und die Decke anstarrte. „Ich meine: SIE wollen UNS Pünktlichkeit und gutes Benehmen beibringen und halten es selbst nicht für nötig mal fünf Minuten zu warten und lassen stattdessen uns fünf Minuten warten. Aber wie sagte schon Albert Einstein: ‚Es gibt keine andere vernünftige Erziehung, als Vorbild sein, wenn’s nicht anders geht, ein abschreckendes.’ Ich glaub, ich schenk der ganzen Belegschaft mal einen Satz T-Shirts, wo das draufsteht.“
„Ja“, mischte sich nun auch Tabea ein. „Und Bart Simpson sagte: ‚Laaaangweilig!’ Mal im Ernst: Glaubst du denn wirklich, dass würde irgendwen interessieren?“
„Mich interessiert’s“, entgegnete Jakob.
„Okay, entschuldige“, antwortete Tabea schnippisch. „Ich vergaß, dass du jede Weisheit deines Freundes aufsaugst wie ein Vampir das Blut. Ich würde euch raten, euch ein Zimmer zunehmen, aber ihr habt ja schon eines und sogar ein Haustier habt ihr auch schon.“
„Können wir jetzt anfangen?“, fragte Schindler. „Habt ihr euch nicht gerade beschwert, so lange warten zu müssen? Denn je länger ihr euch zankt, umso länger sitzen wir hier.“
„Also ich hab heute nicht besseres vor“, sagte Jakob und wandte sich an Ben: „Du etwa?“
„Nein, wie auch?“, erwiderte dieser.
„Also wer beginnt?“, fragte Schindler ins Rund. „Ben, du bist heute doch so redselig?“
„Danke, kein Bedarf“, kam die knappe Antwort von Ben.
„Wenn ich dadurch schneller Frühstück kriege, fang ich an“, seufzte Thomas, der neben Ben saß. Schindler nickte zustimmend und Thomas fing an: „Also, ich hatte heute morgen trotz dem Handtuch an meinem Zeh“ – Ben und Jakob grinsten breit und auch Thomas musste kurz lachen – „beim Aufwachen noch ganz gute Laune. Doch im Moment bin ich ziemlich verunsichert wegen der Nachrichten und... .“
„Was war denn in den Nachrichten?“, fragte Angie.
„Jetzt ist Thomas dran, das kannst du nach der Runde fragen“, erwiderte Schindler entschieden. „Thomas!“
„Was, ach so, ja“, stammelte dieser. „Ich bin deswegen halt verunsichert, weil ich mich auch frage, in wie weit das uns jetzt betreffen wird und irgendwie mein ich, ich müsste mich schlechter fühlen deswegen, als ich es momentan tue, um ehrlich zu sein. Dennoch freu ich mich gleich aufs Frühstück und den Videonachmittag. Und ich gebe weiter.“
Jetzt war Tabea an der Reihe: „Ich hab im Moment auch Probleme damit umzugehen und bin echt betroffen und kann das noch gar nicht so recht begreifen, was da passiert ist. Ich hoffe aber auch ganz ehrlich, dass die da jetzt reagieren und was machen, denn soweit ich weiß, geht das da unten ja auch schon eine Weile so und... ich hoffe mal, dass ich nachher in der Schule etwas auf andere Gedanken komme und so... und ich gebe weiter an unser Peterle.“
Peter war ein eher verschwiegener blondhaariger Junge, der zwei Tage nach Jakob auf die Station gekommen war und sich nun ein Zimmer mit Andreas teilte. Er sah meist ziemlich bedrückt aus, folgte aber aufmerksam allem, was die anderen sagten.
„Tja“, begann er wie üblich, „was soll ich sagen?“ , fuhr er ebenfalls wie üblich fort und Ben machte – den Blick weiterhin auf die Decke geheftet – synchron Peters Lippenbewegungen mit. Ben wollte gerade die Lippen zu „Und ich gebe weiter“ formen, als Peter sagte: „Ich teile nur deine Auffassung nicht so ganz.“
Ben saß kerzengerade, sah Peter anerkennend an und murmelte nur: „Also, das ist neu.“
Auch die anderen starrten Peter an, der jedoch ganz unbeirrt fortfuhr und seinerseits zu Tabea sah: „Ich glaube, dass die sich immer so lange die Köpfe einschlagen, bis mal einer den Kreis durchbricht und damit aufhört. Vergeltung bringt keinem was, aber das ist nur meine Meinung. Ich... ich gebe weiter.“
Donnerstag, 4. März 2010
Was ist "OMEGA"?
Im Kern der Handlung steht eine Romanreihe von Anubis2705 (Tim Feldmann), deren erste Kapitel jedoch vorab hier im Internet veröffentlicht werden. Doch soll das Projekt darüber hinaus das Publikum stark einbinden, weshalb wir parallel ARGs im Internet in Gang bringen werden. Ihr werdet ferner durch das Blog die Gelegenheit haben, euch direkt mit uns, den Machern, auszutauschen und könnt über dies auch an der Welt von "OMEGA" mitgestalten. So hat jeder, der eine Idee zur Erweiterung des OMEGA-Universums hat, die Möglichkeit, uns zu kontaktieren und die Idee vorzustellen. Lässt sie sich mit dem geplanten Verlauf der Story vereinbaren, bekommt ihr grünes Licht und könnt eine Fan-Fiction verfassen, die offizieller Teil des Kanons werden kann. Wir hoffen so eine wirklich vielseitige und in dieser Form vermutlich auch einzigartige Mystery-Saga zu kreieren.
Welchen Verlauf am Ende alles nehmen wird (das bezieht sich nicht auf die Handlung; die steht im Kern), ist wahrlich noch ungewiss, aber hoffentlich wird unser Hauptziel, nämlich euch da draußen gut zu unterhalten und zum Mitmachen anzuregen erreicht.
So, nun fragt ihr euch sicher, worum es in "OMEGA" geht und was ihr sonst davon zu erwarten habt, wenn ihr diese Story verfolgt. Es wäre albern so zu tun, als wären unsere Hauptinspirationsquellen nicht "Lost" und "Supernatural", da das Kreativ-Team ausnahmslos aus Hardcore-Lost-Fans besteht und unsere vorläufige Zielgruppe die deutsche Lost-Fan-Gemeinde ist, die ja ab Mai ziemlich auf dem Trockenen sitzen dürfte ;-). Doch ist "Lost" vor allem beim Erzählstil das große Vorbild, nicht was den Inhalt angeht, auf den wir dann endlich mal zu sprechen kommen wollen (falls ihr komplett ungespoilert ins erste Kapitel gehen wollt, hört ihr jetzt besser auf, zu lesen):
---ihr seid gewarnt worden---
Im März des Jahres 2029 blickt die Menschheit voller Entsetzen auf die Stadt Akkon im Norden Israels oder vielmehr dorthin, wo sie einst war, denn Akkon wurde von einer Atombombe komplett ausradiert. US-Präsident Clemens fordert die übrige westliche Welt auf, Amerikanern und Israelis im finalen Kampf gegen die vermeintlichen Drahtzieher aus den Reihen islamistischer Terrororganisationen beizustehen.
Die Patienten einer psychiatrischen Station einer Kinder- und Jugendklinik in Ruhrstadt (heute noch das Ruhrgebiet) bekommen diese Ereignisse nur am Rand mit. Sie sind von der Außenwelt abgeschnitten, auf sich und ihre Probleme reduziert und zurückgeworfen. Am Tag des Anschlags wird Luka per Beschluss eingeliefert. Rasch freundet sie sich mit dem rebellischen Ben Blake und dessen Zimmergenossen Jakob Boulanger an. Luka schweigt sich über den Grund ihres Aufenthaltes weitdesgehend aus, vertraut sich lediglich Ben an, der über seine eigene Geschichte nie ein Wort verliert. Die anderen Patienten gehen scheinbar recht offen mit ihren Problemen um, doch es zeigt sich, dass bei den meisten mehr dahinter steckt und es kein Zufall ist, dass sie hier gelandet sind.