Sonntag, 14. März 2010

Neues von der Front

Vorab: Bevor es in der Diskussion zum Sneak Peek verpufft, möchte ich nochmal ganz klar sagen: Sollte ich da etwas genervt oder pampig rübergekommen sein, tut es mir Leid. Zum einen war ich ohnehin nicht besonders gut drauf und zum anderen könnt ihr ja vielleicht verstehen, dass es doch etwas frustrierend ist, wenn man so einen ersten Sneak Peek online stellt und die meisten begeben sich gleich auf Fehlersuche. Da überließt man dann schon fast die positiven Rückmeldungen, weil man sich so über sich selbst ärgert.
Um so etwas in Zukunft zu vermeiden, werden wir die Texte alle nochmal sorgfältig Korrekturlesen lassen, ehe ich sie hochlade. Und auch wenn es vielleicht manchmal anders rüberkommt, bin ich für sachliche Kritik durchaus dankbar... aber ihr wisst ja wie Künstler so sind: furchtbar egozentrisch, launisch und manchmal können sie nicht so recht zwischen Kritik an ihrem Baby und sich selbst unterscheiden. Bin auch nur ein Mensch... zumindest glaub ich das.
Was vermeintliche sprachliche oder inhaltliche Unstimmigkeiten angeht, könnt ihr davon ausgehen, dass ich mir dabei meist was denke. Manchmal tüftle ich eine Viertelstunde an nur einem Satz, bis er genau so ist, wie ich ihn haben will.

Jetzt aber zu den Neuigkeiten: Die Verlagssuche läuft bislang überraschend positiv. Ich bin schon im Gespräch mit einem recht jungen und kleinen Verlag und hoffe mal ganz doll, dass das klappt. Zumindest wurden die ersten Testseiten positiv aufgenommen und ich soll die ersten 50 Seiten, sobald diese fertig sind, zuschicken.
Derweil schreibe ich fleißig weiter. Kapitel 2 ist fast fertig und bislang gefällt es mir besser als ich erwartet hatte. Es ist düsterer als ursprünglich geplant und zeichnet ein sehr gutes Bild von Ben und Luka. Allerdings freu ich mich im Moment vor allem auf die Arbeit an Kapitel 3 und 4, denn die zwei werden richtungsweisend sein und viel von den Hintergründen einiger Charaktere offenbaren. Das wird schwer werden, aber ich hoffe mal, dass ich es schaffe meine Vorstellungen gut umzusetzen.
Aber auch die anderen Teammitglieder sind aktiv. So wird uns ab April neben diesem Blog ein sehr schickes Forum zur Verfügung stehen, das wir vor allem Furya verdanken, der da schon sehr viel Zeit und Mühe reininvestiert hat. Im Moment nutzen wir es schon zur Planung, doch der öffentliche Bereich soll euch zur Kommunikation und Diskussion dienen.
Außerdem laufen die Arbeiten für das erste ARG auf Hochtouren und ich finde es sehr vielversprechend, was meine Mitstreiter da im Moment so erarbeiten.

32 Kommentare:

  1. Auf wie viele Kapitel/Seiten ist das Buch eig. ausgelegt?
    Und da ich mal davon ausgehe, dass es nicht bei dem einen Buch bleiben wird, wie viele Bücher hast du vor zu schreiben?
    Ich weiß, du kannst wahrscheinlich nicht wissen, in welche Richtung sich das Projekt entwickelt, aber vielleicht hast du ja schon eine grobe Vorstellung.

    Dass das zweite Kapitel düster ist, freut mich. Meine Lieblingsfilme sind ja auch schließlich Psychothriller und in Serien gefällt mir meistens der böse Charakter am besten.

    Z.B. in "Lost" Ben,
    in "Harper's Island" Wakefield,
    in "OZ" Schillinger,
    in "Prison Break" T-Bag und in "South Park" Cartman. :D

    Falls jemand von den oben genannten etwas nicht kennt: Das sind alles Serien, aber nur ca. 10 % der Serien, die ich schaue.

    Auf das neue Forum freue ich mich natürlich. Der Blog hier kann für so eine Geschichte ja auch nicht wirklich ausreichend sein, da dann einige Dinge, wie z.B. Umfragen, schlecht zu sehen sind. (Wie man bei deinem Lost-Blog sieht).
    Und die Kommentare übersieht man auch leicht, wegendem haben Furya und Horad wahrscheinlich auch erst so spät bei dem Sneak Peek geantwortet.

    Ich bin wirklich gespannt, um was es in dem Buch genau gehen wird und wie das ARG dazu passen wird.

    Und noch was zu dem Sneeak Peek: Ohne Anonym und mich währen da ja vielleicht gar keine Kommentare erstellt worden.
    Vielleicht kannst du auf deinem Lost-Blog ja noch mal schreiben, dass es mittlerweile einen Sneak Peek gibt (falls du das noch nicht gemacht hast), um noch ein wenig Werbung zu machen.

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  2. Genaue Sachen zum Buch sollte denke ich Anubis besser verraten ;) nicht das ich da irgendwas falsch mache.

    Also ich würde Ben in Lost nicht als den "Bösen" sehen.
    Aber ich muss noch sagen Sylar aus Heroes hat mir als Böser sehr gut gefallen. (Gibt eigentlich zu viele Böse die mir gefallen)

    Nur ob es besser ist keine Posts zu haben oder Posts in denen der Autor zerrissen wird ist zu Überlegen. Aber das ganze hat sich ja geklärt was auch gut so ist.

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  3. Ben war aber in Staffel 2 und 3, teilweise auch in 4, DER Böse schlechthin.
    Da haben ihn fast alle scheiße gefunden und deshalb ist er auch für einige weiterhin der Böse und sie mögen ihn deshalb nicht.
    Aber hier geht es ja nicht um LOST. ;)

    Sylar fand ich auch richtig genial, aber Heroes hab ich vergessen zu erwähnen, da ich die Serie abgebrochen habe. Die vierte Staffel war da ja erbärmlich schlecht.

    Ich kann mich zu dem Sneak Peek-Thema nur wiederholen.
    Selbst im Nachhinein finde ich die Posts noch gut, denn dadurch wurde einiges gleich zu Beginn geklärt.
    Ansonsten wären solche "Nörgel"-Posts bestimmt irgendwann an anderer Stelle gekommen.
    Und meine Posts fand ich eig. auch nicht unhöflich oder sonst irgendwie schlecht. Ich habe ja auch etwas zu dem eigentlichen Thema geschrieben.
    Und gar keine Kommentare kann ja nicht wirklich förderlich sein. Dann denkt man ja vielleicht noch, dass das überhaupt keinen interessiert.
    Aber bevor man so etwas denkt, sollte man eine Umfrage machen, um zu sehen, wie viele hier mitlesen, denn viele werden einfach nur mitlesen und keine Kommentare abgeben. Das hat man ja auch schon bei dem Lost-Blog am Anfang gesehen.

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  4. Sorry, ich habe mich aus Gewohnheit schon Lostie genannt, da ich unter dem Namen in einem anderen Board angemeldet bin.
    Wenn ich das jetzt so sehe, finde ich das schon sehr krass wie man schon so stark an den Namen gebunden ist. :D

    Ich weiß jetzt auch nicht, wie ich mich in Zukunft nenne. Mal schauen. :)

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  5. Ben ist definitiv einer der Antagonisten gewesen. Ist er jetzt nicht mehr, aber die Einordnung kann man schon so stehen lassen. Harpers Island ist wirklich auch einer meiner Geheimtipps, wurde leider glaube ich nur von wenigen verfolgt. Aber die Serie ist genial.

    Zu Anubis Eintrag: Da werd ich ja glatt rot. Allerdings freue ich mich auch, wenn das Forum endlich öffentlich wird. Es gibt nur noch ein paar Dinge, die ich vielleicht testen bzw. einstellen muss.

    @Benny/Lostie: Deswegen nutze ich nur noch Furya bzw. Furya1204 im Internet. Es ist einfach zu kompliziert, sich mehrere Nicks zu merken und diese dann auch noch zu zu ordnen.

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  6. Also für mich war Ben Linus nie ein Böser. Nennt es Intuition, aber mir war schon in Staffel 2 klar: das ist einer von den Guten, wenn nicht sogar der geheime Held von "Lost"... und man, war es schwer, diese Meinung immer wieder mit Argumenten zu untermauern und zu Ben zu stehen, selbst noch als es so aussah als habe er die Dharma ausgelöscht. Doch je mehr man in Staffel 4 und 5 über Ben erfuhr, umso offensichtlicher wurde: er tut nichts davon, weil es ihm Spaß macht, sondern weil die Alternative noch schlimmer wäre. Mittlerweile ist er neben Hurley ja der "Liebste" unter den Hauptcharakteren. Die anderen sind im Gefolge von MiB, tot, lassen Leute ihr eigenes Grab schaufeln oder zünden gerne mal Wasserstoffbomben. Jetzt mal ehrlich: Könnt ihr euch vorstellen, dass Ben Sayid ankettet und sagt: "So, jetzt grab mal schön!"???
    Und Sylar war und ist supercool. Mich stört nur dieses ewige Hin-und-Her: dann isser mal wieder gut, dann wieder böse...
    Für mich aber wirklich der Inbegriff des Bösen schlechthin: Vidal aus "Pans Labyrinth".


    Back to Topic:
    Ob du es glaubst oder nicht, Benny/Lostie, ich kann dir deine Frage zum Umfang sogar recht genau beantworten bzw, zumindest sagen, was geplant ist: Vier Bücher mit durchschnittlich 23 Kapiteln. Vielleicht auch etwas mehr, dann krieg ich die 100 voll. Den Verlauf von Band 1 kennen wir schon verhältnismäßig genau und wir wissen auch worauf es in Band 2 und 3 hinauslaufen wird, ehe dann in Band 4 alles aufs große Finale zusammenläuft. Es wird am Ende jeden Bandes schon irgendetwas großes passieren. Das finale Kapitel jeden Bandes enthält dann wohl schon ein wichtiges Puzzlestück und wir steigern uns da natürlich von Band zu Band mit den Enthüllungen.


    Ach und, Benny, falls es dich beruhigt: An deinen Posts hab ich mich kein Stück gestört. Ich war nur bei dem noch immer anonymen User am Anfang etwas genervt von diesem Eiertanz. Der hat das bestimmt auch nicht beabsichtigt, mich damit zu nerven, sondern wollte behutsam vorgehen, nur ich bevorzuge es halt Klartext zu sprechen: damit spart man sich viel Zeit und Nerven. Zwar höflich und konstruktiv, aber ehrlich ;-) Und da ich zu dem Zeitpunkt ein echtes Tief hatte, bin cih etwas pampig geworden... wir sind alle nur Menschen.

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  7. Also das Böse in Person war Ben für mich nie. Eine ganze Zeit lang war der für mich ein Rätsel weil man nie genau sagen könnte wer genau er ist oder wieso er Handelt. Das hat sich ja mittlerweile geklärt.
    Aber der böse schlechthin ist doch Darth Sidious/Palpatine oder einfach der Imperator. Der ist für mich einer der am schwersten zu Verstehenden bösen. Wobei Hauptmann Vidal auch wirklich böse ist.

    Ich habe eigentlich 3 Namen die ich im Internet benutze je nachdem wo ich da aktiv bin ^^ habe aber keine Probleme dazwischen zu wechseln. Sogar in 2 TS-Servern heiße ich Unterschiedlich und das klappt.

    @Anubis
    Du bist ein Mensch?
    Da lagen die Ägypter aber ordentlich daneben :P

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  8. Ich finde Sidious in seinem Handeln eigentlich recht nachvollziehabr und obgleich er wohl auch immer mein Leiblingsschurke bleiben wird, ist genau da das Problem: er hat doch etwas, was einen an ihm begeistert. Man hasst ihn ja nicht.. dazu ist er viel zu cool^^
    Vidal hingegen ist einfach nur ein Monster und wirkt dennoch ganz menschlich. Deshalb ist er für mich einfach der bestinszenierte Filmschurke aller Zeiten, weil man ihn wirklich hasst und sich schon fast freut, wenn Mercedes ihn mit ihrem Kartoffelschäler bearbeitet ;-)

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  9. Also da muss ich sagen das Vidal für mich fast verständlicher ist. Bis auf sein Verhalten gegenüber Ofelia, denn er muss ja schon einen etwas Bedrohlicheren Einfluss haben um die Sache unter Kontrolle zu halten. Er ist eben arrogant und will seine Macht nicht verlieren.

    Sidious ist eigentlich fast genau so wie er jedoch manipuliert er mehr. Das beste Beispiel Anakin aka Vader. Und ich finde genau das ist für einen Superschurken wichtig.

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  10. Nur mit dem großen unterschied, dass Vidal ein rassistisches Farncisten-Arschloch ist und zudem Spaß daran hat Leute zu foltern und ihnen durch die Hand zu schießen.
    Ich finde Sidious ist zwar böse, aber selten sadistisch. Ihm geht es um Macht und nicht darum, seine Feinde leiden zu sehen. Mit Ausnahme von Luke quält er ja niemanden unnötig.

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  11. Bin der anonyme Poster gleich zu Anfang (jaja, hab das erste Kapitel noch nich gelesen; alle Folgerungen hinsichtlich Anonymität und so kenn ich). Les die Sachen hier zum ersten mal seit Tagen und will mal folgendes loswerden:
    1. Anubis, daß du damals nen schlechten Tag hattest, ist doch wurscht. Antwort ist Antwort. Entschuldige dich dafür nicht! Du weißt schließlich nicht, ob es sich um notorische Trolle handelt oder nicht. Selbst wenn: Jeder Troll kann nen Arschtritt verkraften. Ich glaub, die würden sich darüber noch freuen...
    2. Warum habe ich dir die Rechtschreibfehler angekreidet? Eigentlich ganz einfach: Lies mal irgendeine Zeitung. PAFF!!! Dir fällt ein Rechtschreibfehler auf. Egal, wie wichtig oder unwichtig dir der Artikel ist, du siehst ihn. Sie lenken vom Inhalt ab, auf genau das wollte ich dich aufmerksam machen. Für Romanautoren gilt ähnliches: Rechtschreibfehler ziehen den Leser aus der fiktiven Welt. Nachdem ich den Preview gelesen habe, dachte ich mir: Auweia, das sieht nach Originaltext aus - und dann solche Fehlerchen? Und ein paar Leute schauten drüber? Was für Rechtschreibprogramme haben die (übrigens gibts da auch Unterschiede...)?
    3. Zu alter und neuer dt. RS: Hier besteht nicht nur bei mir, sondern wohl auch bei vielen anderen Unklarheit. Ich dachte immer: Wer "dass" schreibt, schreibt auch "Katastrofe", "Delfin" und "auseinander schreiben" (oder "Ortografie"). Shit on it! Die Sache hat meinen Lesefluß gestört und ich dachte mir: "Sofort melden, dat hilft dem Anubis". Soviel ich weiß, löst jeder Verlag die "neue-dt.-RS-Frage" anders.
    4. Hihi: Ich bin nicht der einzige Anonyme hier... aber je mehr, je besser. Hauptsache ist doch, daß sich eine Meinung gebildet wird!
    5. Meine Meinung über dich war bisher folgende:

    Aha, einer von zighundert Autoren, die auf der Lost-Welle surfen wollen.

    Aha, er kämpft um jedes Wort.

    Aha, in Deutschklausuren n weißer Rand (kein Argument, mit dem man jemanden überzeugen kann, das macht eher verdächtig; vor ein paar Tagen dachte ich mir noch "demnächst gibt er seine ehemalige Deutschlehrerin als Referenz an").

    Aha, will Fehlerche nicht einsehen.

    Aha, der wird - falls er jemals einen Lektor findet - sich und ihm einen letalen Herzinfarkt bescheren (oder mehrere nicht-letale).

    Meine Meinung heute: Bin angenehm überrascht, daß das offenbar nicht der Fall ist.

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  12. Das mit der Deutschklausur sollte nur heißen, dass das so viele Fehler nun auch nicht sein können, da ich kaum alle Rechtschreib- und Zeichensetzungskenntnisse in 3 Jahren verlernt habe. Sonst nichts - das gute Noten in Deutsch noch lange keinen guten Autor machen, ist mir schon klar. Es gibt auch gute Autoren, die in deutsch total schlecht standen.

    Und zu der Lost-Welle: Viele Ideen, die in "Omega" einfließen hab ich schon seit Jahren (teilweise sogar noch von vor "Lost") im Hinterkopf. "Lost" und die Arbeit an den Reviews hat mich vor allem zu einer Möglichkeit inspiriert, all diese Ideen zu verknüpfen und ein Ganzes daraus zu machen. Ähnlichkeiten zu "Lost" werdet ihr vor allem in der Erzählstruktur feststellen - abgesehen davon gibt es immer mal wieder so augenzwinkernde Anspielungen und Referenzen. Manches, was man für eine halten mag, ist aber gar keine. So heißt die Station "die Insel" - Tatsache ist jedoch: diese Station gibt es wirklich und ich hab den Namen beibehalten, weil mich "Insel" auch an Isolation denken lässt.

    P.S.: Das mit den Zeitungen stimmt in der Tat... und da sollte man doch meinen, die könnten sich einen Lektor leisten^^

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  13. Topic Fehlerche: Dan Brown hatte es auch nicht leicht. Aus einem Buch über ihn:
    "Genau wie später bei Illuminati begannen auch jetzt schon, kurz nach dem Erscheinen von Diabolus, bei Brown die ersten Briefe einzutrudeln. Sie stammten von Lesern, die ihn auf Fehler und Ungenauigkeiten aufmerksam machten. Außerdem gab es ein paar technische Sachverhalte, die Brown offenkundig nicht ganz zur Zufriedenheit aller beschrieben hatte (...) Werbung im Internet ist eine gute Idee - kann aber manchmal nach hinten losgehen. So hatte Brown ein paar Lesern ein Vorabexemplar zur Ansicht geschickt. Postwendend stellten die ihre Rezensionen ins Netz. Ein Kommentator lobte zwar ausführlich Browns Erzählkunst und den geschickten Handlungsaufbau, um sich dann jedoch mit größter Genauigkeit den technischen Irrtümern in Diabolus zuzuwenden. Dan wird dies mit Sicherheit als ziemlich schmerzhaft empfunden haben (...) Brett Trotter ... erzählt allerdings, daß Brown, zumindest in den frühen Tagen seiner Karriere, sehr aufgeschlossen war und sich gern anhörte, was seine Leser an Ungereimtheiten und Versehen entdeckt hatten."

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  14. Also was inhaltliche Fehler angeht, so recherchiere ich da schon sehr genau. Manchmal komme ich an eine Stelle beim Schreiben, wo ich mir über etwas nicht sicher bin, breche Mitten im Satz ab und durchforste eine Stunde lang Bücher und Internet nach einer zufriedenstellenden Antwort. Ich hab mir in den letzten Wochen bestimmt zehn Sachbücher angeschafft, die sich mit den Hintergründen der Story befassen, um schon im Vorfeld Sachen klar zu haben, die vielleicht erst in Band 4 von Bedeutung sind. So ist auch die Wahl Akkons als Ziel des Angriffs kein Zufall, sondern bewusst gewählt, nachdem ich mich über einige Städte in Israel schlau gemacht hatte. Also da bin ich schon ziemlich pingelig und bemühe mich solche Fehler zu vermeiden.

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  15. Zwei Fragen:
    1. Wenn die Geschichte im Jahr 2029 spielt, wie stellst du dir den Alltag dort vor - hinsichtlich Mobilität (gibts noch Benzin?), Kommunikation & Internet, politische Landkarte (Stichwort Rurstadt), Bevölkerungszahl und alle Probleme, die damit zusammenhängen? Heißt das Handy auch so oder Comset etc.? Ich frag deshalb, weil ich vor kurzem den Roman "Upload" (geschrieben 2004, spielt in 2012) von Cory Doctorow gelesen habe. Der Protagonist wird darin in eine Klapsmühle eingeliefert, die hier und dort einige technische Neuerungen hatte.
    2. Sachbücher? Interessant. Welches Gebiet? Ich tipp mal auf so Sachen wie "Götter, Gräber und Gelehrte" oder "Das neue Bibellexikon". Falls das stimmt, hast du bisher zuviel verraten.

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  16. Also zu der technischen Seite kann ich vielleicht auch etwas sagen, weil ich mir da doch einige Gedanken darüber gemacht habe. Fest steht, die Technik entwickelt sich weiter. Autos zum Beispiel werden auf alternative Energiequellen zurück greifen (Sonne, Bio). Auch werden LEDs die klassische Glühbirne sowie die Energiesparlampen ablösen. Also was die technische Seite angeht, so haben wir schon versucht, den Fortschritt möglichst genau zu planen. Dass das nicht hunderprozentig geht, dürfte jedem klar sein. Ich denke aber, dass die bisherigen technischen Einflüsse (ich hab schon Teile von Kapitel 2 gelesen sowie Kapitel 1) durchaus realistisch sind und sich gut einfügen. Es bleibt letztlich aber reine Spekulation.

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  17. @Anonym
    Ich fang mal mit der zweiten Frage an: Die Bücher setzen sich aus verschiedenen Bereichen zusammen und betreffen auch sehr stark irgendwelche Querverweise, Referenzen etc. Ich habe etwa ein sehr umfangreiches Buch über Symbole angeschafft, das neben Zeichensystemen auch die symbolische Bedeutung von Pflanzen, Tieren etc. auflistet. Ich hab auch ein kleines Philosophielexikon hier stehen, ein historisches Buch über Waffen etc. Aber ich habe in der Tat auch Bücher über christliche und jüdische Mythologie angeschafft - über die alten Ägypter, Indianer, Griechen und sonstiges hatte ich aber ohnehin schon welche. Dass Religion und Mythologie eine Rolle spielen werden, sehe ich jetzt aber auch nicht als das große Geheimnis an. Die Frage ist wohl eher wie dieser Einfluss letztlich ausfällt und - das ist dann wieder mit "Lost" vergleichbar - die einzelnen Charaktere in diese Dinge involviert sind/werden. Ich denke meine Team-Mitglieder würden mir recht geben, wenn ich sage: da kommen noch genug Überraschungen auf euch zu ;-)

    Zu deiner ersten Frage:
    "Upload" kenne ich zwar nicht, aber es klingt interessant. Also wie sieht die Welt 2029 aus? Ich arbeite noch immer an einer neuen politischen Weltkarte für das Jahr 2029 und ich gehe da schon von einigen Veränderungen aus. Die Ruhrstadt als Zusammenschluss der Ruhrgebietsstädte wäre da ein Beispiel, aber auch weltpolitisch hat sich einiges geändert. Ich habe nicht vor das groß auszuführen - es fließt einfach in die Erzählung mit ein und so bekommt man nach und nach ein Bild von der poltischen Situation im Jahre 2029.
    Zur Technologie hat Furya schon was gesagt, aber auch in Medizin, Ernährung und so gibt es natürlich ein paar Neuerungen, wobei wir bewusst nicht zu weit gehen wollen. Was wird also auf keinen Fall vorkommen? - Schwebeautos, Laserpistolen/-gewehre, Hologramme und sonstiger Blödsinn, der seit StarWars in jedem Science-Fiction verwurstet wird. In 20 Jahren wird sich vieles weiterentwickeln, aber wir bleiben im Zweifelsfall lieber unter dem zu Erwartenden als darüber hinaus zu schießen.
    Hoffe deine Frage ist damit beantwortet ;-)

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  18. Thanks, meine Fragen sind umfassend beantwortet worden. Noch kurz zu Upload: Der Autor ist offenbar Internet-Aktivist und hat eine ganz neue Art von zukünftiger politischer Landkarte erfunden. Deutlich wirds im Klappentext:
    "In naher Zukunft gibt es neben den Staaten, wie wir sie kennen, noch eine andere Art von Staaten: Virtuelle Netzwerke, entstanden durch Internet-Kontakte, organisiert nach den unterschiedlichen Zeitzonen der Erde (das Buch heißt im Original "Eastern Standard Tribe" und meint den Tribe, der auf dieser Zeitzone basiert). Und diese Staaten bekämpfen sich nicht weniger erbittert als ihre Vorbilder in der realen Welt. Nur mit völlig anderen Mitteln..."
    Ich fand den Ansatz neu. Allein deshalb habe ich mir das Buch gekauft.
    Autoren, die ihren Roman in der Zukunft ansetzen, haben gleich zwei Aufgaben: Zum einen müssen sie die übliche Story schreiben. Zum anderen müssen sie Rahmenbedingungen der Zukunft definieren - was ausufern kann, weils einfach interessant ist. Ich erinnere nur mal an "City Speak" aus BladeRunner, Klingonisch oder die Symbolik und Hintergründe der Romane des Grandmasters of Symbolism (Umberto Eco). Bisweilen führt das dazu, daß Extrabände in Sachbuchform erscheinen. Sowas machen die Autoren aus Spaß an der Freud´ - und Fans freuts auch.
    @ Anubis, was war bei dir zuerst da: Die Hintergründe wie bei Eco (und dann die Idee, einen Roman zu schreiben) oder zuerst die Idee und dann die Recherche (also der klassische Fall)?
    @ Furya: In Upload gibts ebenfalls Methanatmer, also Autos. Doctorow nennt sie "Furzmobile". Netter Einfall von ihm. Ich glaub, den Begriff darf man klaue. Humor muß selbst in einer düsteren fiktiven Zukunft sein.

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  19. Anubis baut schon eine gesunde Portion Humor mit in die Werke ein. Furzmobil find ich aber genial, Upload sollte ich mir auf jeden Fall mal anschauen. Was aber wohl noch eine Weile dauern könnte, weil ich in nächster Zeit stark mit dem Buddhismus zu tun haben werde.

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  20. Puh, die Frage was zuerst da war, ist echt schwer zu beantworten, weil ich manche Ideen hatte, als ich für andere Sachen recherchiert habe (etwa für die "Lost"-Reviews, aber einige Ideen stammen sogar noch aus meiner Schulzeit und ich bin im Rahmen irgendwelcher referate darauf gestoßen). Andere Ideen sind so alt, dass ich schon gar nicht mehr weiß, wo ich sie herhabe. Deshalb sag ich mal so: Mir kam in recht kurzer Zeit ein paar Mal der Zufall zur Hilfe und ich erkannte eine Möglichkeit mehrere Ideen/Konzepte, die sich über Jahre angesammelt hatten, in einem Werk zu vereinen, weshalb es wirklich komplex wird, aber dadurch - hoffe ich zumindest - trotz bekannter Motive in dieser Form einzigartig. Mehr kan ich dazu leider nicht sagen, ohne etwas zu verraten.

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  21. @ Furya: Mach Buddhismus light. Budhism ist recht komplex (soviel ich weiß), man kann sich ein Leben lang damit befassen und noch nicht mal an der Oberfläche gekratzt haben. Du bist 21 und hast nen Ing. von einer Berufsakademie (ich vermute mal BA=Berufsakademie)? Wow. Respekt. Das is krass.

    @ Anubis: Mir kommts auf folgendes an: Es gibt Autoren, die aus ihrem Beruf heraus schreiben, z.B. als Jurist, Arzt, Symbologieprof (Eco), IT-Spezialist, Investment-Type usw. Das Interessante an Romanen von Leuten mit derartigem Hintergrund sind die Insider-Einblicke, die irgendwo im Hintergrund auftauchen - und man auch findet, wenn man sie sucht. Das macht den Reiz dieser Geschichten aus. Ich weiß bei dir nicht, was dein Hintergrund ist. Du schreibst zwar, daß du studierst, aber genaueres würde ich schon gern erfahren, z.B. ists ne Uni oder ein "Ferninstitut mit Zertifikat-Abschluß". Ich würd gern mal auf die Seiten dieser Einrichtung schauen. Einfach nur, um zu sehen, was für Fächer es da so zu lernen gibt. Andererseits ist diese Sache doch recht persönlich, also mußt du es nicht unbedingt tun. Ich frag ja nur.

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  22. Naja, BA-Studium geht 3 Jahre, ich hab direkt nach dem Abi angefangen und habs im ersten Anlaus geschafft. Und außerdem bin ich nicht mehr lange 21 ;)

    Buddhismus ist wahrlich eine sehr facettenreiche Religion, und ich werde sicher nie ein Experte darin. Aber es interessiert mich zum einen wegen LOST (hab da auch schon einige interessante Dinge entdeckt) und zum anderen finde ich die Lebensweise eines Buddhisten sehr gut. Ich versuche selbst, einiges davon umzusetzen und möchte mich daher noch ein wenig mehr damit befassen.

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  23. KurzComment zu Furya: Hoffentlich wirst es nicht in dem Sinne umsetzen, daß du sagst: "Alles Maya, alles irrelevant, fürs Nirvana braucht mans nicht. Goodbye Lost, goodbye Meinung-haben, alles irrelevant, ich poste nix mehr, ich engagier mich für nix mehr, alles Ausdruck einer Person, im Nirvana löst sich die Persönlichkeit auf und geht in etwas ein, was man nicht mit Worten beschreiben kann." Buddhismus kann "gefährlich" sein (ich setz das mal in Anführungszeichen, wir wollen ja nicht, daß du orange gekleidest mit ner Reisschale durchs Ruhrgebiet läufst).

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  24. Das wird nicht passieren. Mir gefällt vor allem deren Einstellung zu Gewalt und zum Leben aller Lebewesen. Ob ich an das Nirvana glaube, wohl eher nicht. Wiedergeburt ist sicher ein Thema, was mich ab und an mal beschäftigt, aber davon bekomme ich eh nix mit. Von daher gehe ich eher den ethisch und moralischen Weg des Buddhismus, denn der sagt mir zu.

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  25. @Anonym
    Ich mache ein Fernstudium an der ILS zum Autor, da es mir aufgrund meines Gesundheitszustandes leider nicht möglich ist, ein reguläres Studium wahrzunehmen. Meine Insider-Infos sind daher mehr welche, die mit gesundheitlichen Aspekten zu tun haben. Vieles was in den ersten Kapitel geschieht basiert durchaus auf Erfahrungen, die ich deshalb machen musste. Die meisten Darstellungen von psychiatrischen Stationen in Literatur, Film und Fernsehen sind ziemlich überzogen: da sitzen dann welche mit einem leichten Knacks in den geschlossenen Psychaitrien, wo die völlig Bekloppten auch sitzen etc. Das entspricht meinen Erfahrungen in keinster Weise.

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  26. Dein Gesundheitszustand soll dir nicht ermöglichen, ein reguläres Studium wahrzunehmen? OK, ein Insidereinblick: Ich hab in meinem Studium zig Leute getroffen, die man während der Vorlesungszeit nicht ein einziges Mal sah. Die tauchten nur bei den Klausuren auf. Studium ohne Präsenz geht schon ... na gut, bei Medizin wohl nur bis zum Physikum und auch in anderen Studiengängen muß man für einige Praktika und Seninare anwesend sein. Ich hab selber mal in einem Semester ausschließlich gearbeitet und lediglich ne Woche Urlaub für die Klausuren genommen. Alles bestanden - und das mit ein paar Tagen Lernen (zugegeben, die waren brutal und die Noten waren auch nicht der Hit). Anubis, wenn du Schriftsteller werden willst, dann mußt du eine Regel beachten, die noch vor allen Schreibregeln kommt: Ein Schriftsteller braucht einen Brotberuf. In meinem nächsten Post hier werd ich dir mal meinen Eindruck sagen, wie das so is mit Schreiben und Kohle, dazu muß ich aber erstmal ein paar Artikel suchen.

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  27. Kennst du meinen Gesundheitszustand? Nein. Und ich denke auch nicht, dass dessen Einzelheiten jeden was angehen. Ich war an der RUB schon eingeschrieben - es ging nicht. Ich finde nicht, dass ich mich einem anonymen Nutzer im Internet rechtfertigen muss, wenn ich sage, dass ich keiner geregelten Tätigkeit nachgehen kann, so sosehr ich es auch wollen würde. Ich gehe zwar recht offen mit meiner Erkrankung um, doch auch da ist irgendwo eine Grenze und die hast du gerade, wenn auch nicht absichtlich und vermutlich sogar in bester Absicht, überschriten. Also, akzeptiere es bitte, wenn ich dir sage: Wen ich könnte, würde ich sofort morgen ein Studium anfangen oder mir einen "Brotberuf" suchen. Ich wollte Zeit meines Lebens Film/Regie studieren, doch das kann ich - im Gegensatz zum Schreiben - nicht von zuhause aus.

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  28. Anubis, ich wollte dir nicht zu nahe treten. Natürlich kenn ich deine Geschichte und deine Verfassung nicht. Du mußt dich nicht rechtfertigen, weder hier noch sonstwo, es sei denn, es gehört zu deinem Selbstbild als Schriftsteller, die eigene Situation/Lage/Haltung/etc. explizit zu schildern wie es z.B. Salman Rushdie macht - der Mann bürgt mit seinem Leben für seine Haltung.

    Mir gings auch nicht darum, zu sagen: "Mach mal so und so, da gibts viel krassere Fälle, also stell dich nich so an". Mir gings darum, Optionen aufzuzeigen. Mein Post war optimistisch & aufmunternd gemeint, getreu dem Motto "Es gibt immer Möglichkeiten" - wie abgedroschen das auch klingen mag. Nochmal:
    ICH HABS ECHT NICHT BÖS GEMEINT!!!

    PS: Ich war jetzt dermaßen angefressen
    a)über dich (weil ich Studenten im Rollstuhl an meiner Massenuni gesehen habe, würde ich sie und ihre Behinderung beschreiben, würde das hier den Lesern die Tränen in die Augen treiben also laß ichs)
    b) und zu 80% über mich, weil ich mich nich verständlich genug ausgedrückt habe,
    daß ich sogar meinen Post über Schreiben und Kohle vergessen habe...

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  29. Mein letzter Post war um 00.34 und jetz is drei Stunden später, aber ich ich muß immer noch an einen "krassen Fall" (siehe oben) denken, der nur nicken konnte (sic) und zusammen mitm Zivi in der ersten Reihe in einer Vorlesung saß...
    Anubis, überleg dir wirklich, was du über deinen Gesundheitszustand sagst...hast du noch ALLE VIER GLIEDMAßEN? JA? ICH HAB EINEN GESEHEN,DER SIE NICHT MEHR HATTE UND TROTZDEM STUDIERTE.
    Mann, bin ich angefressen...

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  30. Du darfst nicht vergessen: das eine sind körperliche Behinderungen - bei mir sind es Großteils psychische und die sieht man einem nicht an. Das große Problem in unserer Gesellschaft ist ja, dass die Leute immer noch meinen, dass jemand mit einer psychischen Erkrankung sich nur anstellt etc.. Da hat keiner Verständnis für. Tatsache ist aber, dass man zumindest soviel schon weiß, dass gerade Angststörungen (unter denen ich leide) Fehlschaltungen im Gehirn sind. Ein Beispiel: ich hatte meine zweite sehr heftige Panikattacke als ich im Biounterricht irgendeinen Text lesen sollte und es war ganz ruhig im Klassenraum, alle haben still gearbeitet. Meine Panikattacke wurde so schlimm, dass ich nachhaus bin. Ich konnte nach dem Tag nicht nur nie wieder einen Fuß in meine alte Schule setzen, sondern hab sobald ich in Bio versucht habe, in Ruhe einen Text zu lesen, unvorstellbare Panik bekommen. Warum? das Gehirn hat den Reiz "Text in Bio" zusammen mit dem Gefühl Angst abgespeichert.
    Wenn du wem sagst: ich hab eine Angststörung, fragen die immer ganz irritiert: "Wovor hast du denn Angst?" Doch so funktioniert das nicht. Ich weiß rational, dass ein kleiner Hund mir nichts tun kan, trotzdem brauch ich nur einen Dackel auf der anderen Straßenseite zu sehen und bekomme unvorstellbare Panik, weil mein Gehirn als ich drei war mal abgespichert hat: Hund = Angst.
    Bei mir kommt noch dazu, dass ich psychosomatisch sehr geschädigt bin. Mein Körper reagiert also sehr heftig auf Stress. Ich hab seit Jahren einen Reizdarm. Obwohl ich schon jeden Tag Tabletten einschmeisse, vorsichtig esse etc., verbring ich an manchen Tagen mehrere Stunden nur aufm Klo. Mit der Kombination einer geregelten Tätigkeit nachzugehen ist fast unmöglich. Wenn du deinem Arbeitgeber das dritte mal sagst: "Sorry, dass ich zu spät bin, kam nicht vom Klo runter", sagt der dir: "Tja, sie können ab sofort den ganzen Tag da verbringen, Sie sind nämlich entlassen!"
    Ganz abgesehen davon, dass ich mein Wunschstudium nur in Berlin, München oder Schwerte machen könnte und in meinem gesundheitlichen Zustand weiß Gott nicht in der Lage bin, mir in einer dieser Städte mal eben 'ne Wohnung zu suchen und ferig... von den Kosten ganz zu schweigen. Jeden Monat gehen bei uns schon über 100€ allein für meine Medikamente drauf, obwohl meine Mutter in ihrer alten Apotheke noch gelegentlich aushilft und wir das Zeug zum Einkaufspreis kriegen. Ich will gar nicht wissen, wie viel das im Verkauf wäre.
    Wenn du nicht mehr Herr über deinen Körper, deine Emotionen und Handlungen bist und dennoch normal genug, um all das bewusst mitzubekommen (die richtig Bekloppten haben ja das Glück, nicht mehr zu merken, dass sie einen an der waffel haben), ist das schlimmer als manche körperliche Behinderung.
    Bei Leuten mit psychischen Erkrankungen sagen die Leute immer: "Stell dich nicht so an, das geht, wenn man will"
    Letztlich käme aber keiner auf die Idee einem Querschnitssgelähmten zu sagen: "Stell dich nicht so an, ist doch nur eine Treppe, die gehst du einfach hoch und fertig"
    Die traurige Wahrheit ist nun einmal, dass der Tenor der gesellschaft ist: "Du willst Mitleid? Dann besorg dir 'ne Krankheit, die man sehen kann!"

    Jetzt hab ich dir doch geantwortet, obwohl ich es nicht wollte... aber wenn du jetzt weiter angefressen bist, würde das nur bestätigen, wie die Gesellschaft über diese Art der Erkrankung noch immer denkt.

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  31. Bin nich mehr angefressen. Sonntag morgen um 3.00 Uhr mußte ich halt einfach an diesen Fall denken, den ich oft in den Vorlesungen sah. Dann hast du auch einfach nur geschrieben, daß du an der Betonuni Bochum (kenn nur Bilder) eingeschrieben warst, "und es nicht ging". Ich dachte mir etwas bei meinem Post, und wähl mal ein plakatives Beispiel um es dir zu erklären: Wenn jemand objektiv gesehen (im Rollstuhl ohne Beine) nicht mehr in die Schule gehen KANN, dann ist das qualitativ etwas anderes, als wenn jemand sagt, er KANN aus einer Angststörung heraus nicht mehr in die Schule "gehen". Beide Fälle betreffen ein Nicht-Können. Aber es gibt einen Unterschied: Der erste Fall ist ein objektives Nicht-Können, der zweite Fall ein subjektives Nicht-Können. Denn letztgenannter KANN ja physiologisch gesehen noch gehen und der erstgenannte Fall kann es nicht mehr und wird es auch nicht mehr können. Der Angstgestörte hat ja noch seine Beine und nach einer erfolgreichen Therapie kann er wieder in die Schule gehen.
    Ich wollte einfach nur verdeutlichen, daß es verschiedene Grade von "Können" gibt. In letzterem Fall gibts Hoffnung auf eine Änderung, im anderen nicht mehr - UND GENAU DIESER SOG. "HOFFNUNGSLOSE" FALL STUDIERTE, das DAS wollte ich erklären. Mir stieß dieses schnell hingeworfene "es ging nicht" von dir auf, was ich als "es ging nicht, also laß ichs forever und werde Schriftsteller" interpretierte. Deshalb war ich angefressen.

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  32. Wenn ich dir all die Therapieversuche aufzählen würde, säß ich morgen früh noch hier. An meinem Fall haben sich Psychologen, Neurologen, Therapeuten, Psychiater und sogar einer der wohl renomiertesten Mentalcoaches des Landes (an den ich nur über viel Vitamin B gekommen bin) die Zähne ausgebissen... und da wirst du irgendwann hoffnunglos. Ich sag's dir ganz ehrlich: Ich würde diese Erkrankung sofort gegen den Rollstuhl tauschen, denn ich wär lieber im Rollstuhl gefangen als in meinem Körper. Kannst du dir vorstellen wie Scheiße das ist, wenn du manchmal Stunden lang Angst hast und nichts machen kannst damit das aufhört, weil überhaupt kein Grund da ist, Angst zu haben? Natürlich hab ich die Hoffnung, dass es irgendwann mal besser wird nur... ich kann mich nicht daran erinern mal keine Angst gehabt zu haben.
    Na ja, lassen wir das...

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